Gastbeitrag
Gewusst wie – Wandgestaltungstipps vom Profi
So setzen Sie Wanddekorationen gekonnt in Szene
Das Einrichten des eigenen Zuhauses benötigt einiges an Organisation und Zeit. Die Dekoration der Wände erfolgt oft ganz am Schluss, wenn Möbel und Accessoires bereits schon ein Plätzchen gefunden haben. Wir zeigen Ihnen, was Sie bei der Gestaltung Ihrer Wände beachten müssen.
Schön wohnen ist keine Frage des Geldes und es hat auch nichts mit teuren Designermöbeln zu tun. Mit etwas Kreativität, Liebe zum Detail und der Bereitschaft, Zeit in die Suche der passenden Wohngegenstände zu investieren – und sie dann mit etwas Geschick und Erfahrung mit persönlichen Aspekten abzurunden – kann schon sehr viel zum Wohnambiente beitragen. In diesem Beitrag befassen wir uns vor allem mit der Wandgestaltung.
Das Wichtigste im Überblick:
- Der Fokus der Einrichtung sollte nicht nur auf den Möbeln liegen. Böden und Wände sind besonders wichtig. Bilder und Sammelgegenstände verleihen dem Raum Tiefenwirkung und der Einrichtung eine persönliche Note.
- Als Wanddekorationen eignen sich Kunstdrucke, Gemälde, Fotowände, Städtemotive, eine Tellersammlung, eine Tapete, Spiegel und vieles mehr.
- Die Wanddekoration sollte immer auf den Stil der restlichen Einrichtung abgestimmt sein.
- Stimmen Sie auch die Bilder in einem Raum aufeinander ab – beispielsweise durch gleiche Farben, Rahmen, Stile oder Materialien.
- Mit Mehrteilern können Sie kleinere Räume optisch strecken.
- Nutzen Sie indirektes Licht zur Beleuchtung Ihrer Wände.
Bevor man ein Zuhause einrichtet, sind einige Fragen zu klären. Mögen Sie es eher rustikal und gemütlich, oder doch lieber elegant oder gar opulent? Oder mixen Sie Stile lieber bunt durcheinander? Beachten Sie zudem die Größe des Wohnraumes, denn auch dieser spielt eine Rolle. Große Räume mögen auch mal etwas dunklere Farben vertragen, bei hellen Räumen aber sollte man sich hellen Farbtönen bedienen. Dies sind nur einige Beispiele, worauf es bei der Wohngestaltung ankommt.
Wir haben uns mit der Wohnexpertin Franziska Schmid von Wohnschmiede.ch unterhalten und sie gefragt, welchen Stellenwert Wanddekorationen für sie bei der Wohnungseinrichtung haben.
Frau Schmid, welche Erfahrungen machen Sie bei Ihren Kunden, wenn es um die Wohnberatung und Gestaltung geht?
Ein Raum geht vom Boden über die Wände bis zur Decke. Das beinhaltet mehr als nur die Position des Sofas und geht derweil über den Lichteinfall, die Akustik, das Ambiente und vielem mehr. Aus meiner Erfahrung wird oft dem Boden und der Wandgestaltung zu wenig Beachtung geschenkt. Die Wanddekoration ist oft das, was eine Tiefenwirkung ergibt und die persönliche Note verleiht. Meine Erfahrung im Umgang mit Kunden zeigt: Wenn man danach fragt, was an der fertigen Einrichtung das Liebste ist, wird sehr oft auf ein persönliches Bild oder auf einen geliebten Sammelgegenstand verwiesen. Diese Gegenstände verleihen der Einrichtung erst eine persönliche und individuelle Note.
Die Wände in meiner Wohnung sind noch komplett leer. Wo soll ich überhaupt anfangen?
Aus der Wohnperspektive ist es zentral, dass man Wanddekorationen aufeinander und auf den Wohnraum abstimmt.
Überlegen Sie sich zuerst, welcher Stil und welches Ambiente im jeweiligen Raum gewünscht ist. Eher cool und modern? Oder lieber gemütlich und familiär? Persönlich oder repräsentativ? Je nachdem suchen Sie sich einen Kunstdruck, ein Gemälde, eine Fotowand oder ein Städtemotiv aus.
Orientieren sie sich dann auch am jeweiligen Lieblingsstück im Raum und suchen Sie sich eine passende Wanddekoration. Es muss nicht immer ein Bild sein... wieso nicht eine Tellersammlung, eine Tapete, ein Spiegel oder einen ganzen Baum als Wandgestaltung einsetzen? Sehr schön wirkt es natürlich in Kombination mit einem persönlichen Motiv.
Ich möchte mein Zuhause sehr persönlich gestalten und Fotos meiner Familie integrieren. Wie mache ich das am besten mit Stil?
Am besten gruppiert man persönliche Gegenstände oder Bilder. Ordnen Sie sie an einem Muster an der Wand, gruppieren Sie sie auf einem Wandboard, oder inszenieren Sie ihr Lieblingsmotiv in Form einer großflächigen mehrteiligen Wanddeko. So erzielen Sie eine stilvolle persönliche Note.
Welche Wanddekorationen eignen sich für welchen Raum in der Wohnung oder im Haus?
Es gibt kein richtig oder falsch. Man darf den Picasso auf dem Gästeklo aufhängen und die Ferienfotos als Fotocollage im Wohnzimmer. Erlaubt ist schlussendlich, was gefällt.
Beachten sollte man wiederum die gewünschte Stimmung im Raum. Stimmen Sie Bilder aufeinander ab – zum Beispiel das Drucken aller Bilder in schwarz-weiß und das anschließende Einrahmen in gleichfarbige Rahmen. Oder einheitlich auf Acryl drucken, um einen Glanzeffekt zu erzielen, und so weiter. Sie sehen schon, die verschiedenen Materialien spielen eine Rolle. Materialien mit Tiefeneffekte sind toll für kleine Räume. Glanzeffekte sollten vermieden werden, wenn man seitlich auf die Wanddekoration blickt. Bei viel künstlichem Licht ergibt sich auf glänzender Oberfläche eine Spiegelung. Hier sollten Sie beachten, eine Lichtquelle zu verwenden die dafür geeignet ist, oder aber eine matte Oberfläche zu wählen. Achten Sie bei punktuellem Licht darauf, dass es keinen Lichtkegel gibt, der blendet. Gut eignet sich dafür auch indirektes Licht, das ergibt einen super Effekt.
Wie hänge ich meine Bilder auf, sodass es stimmig ist?
Wichtig beim Aufhängen ist die jeweilige Augenhöhe. Betrachten Sie ein Bild normalerweise im Sitzen, hängen Sie dieses relativ tief auf. Sehen Sie es eher im Stehen, hängen Sie es entsprechend höher. Mehrteiler bieten zudem eine super Möglichkeit, Räume zu strecken. Sie geben dem Raum die nötige Länge und lassen ihn noch großzügiger wirken.
Worauf muss in Hinblick auf Farben geachtet werden? Darf ich bunte Wandbilder mit Schwarz-/Weiß Bildern kombinieren?
Das darf man durchaus. Versuchen Sie aber irgendein Element zu vereinheitlichen. Beispielsweise immer den gleichen Rahmen, dasselbe Motiv oder dieselbe Bildgröße. Wenn möglich bilden sie auch hier Gruppen: Bsp. Naturbilder, Familienbilder, gelbe Bilder.
Persönlich bevorzuge ich es, die Bilder auf die Farben und den Stil des Raums abzustimmen. Mittels Farbbindung entsteht ein stimmiges Ganzes.
Über Franziska Schmid / Wohnschmiede
Aus dem Bereich Marketing kommend habe ich mein Know-how mit meiner Leidenschaft fürs Wohnen kombiniert. Ob beim Suchen, Vermitteln, Einrichten, Planen oder Koordinieren: Gerne setze ich meine gesammelte Erfahrung in einem Projekt ein. Mit einem Team von Spezialisten, die je nach Bedarf hinzugezogen werden, können sämtliche Wohnbedürfnisse abgedeckt werden. Als Eigentümerin der wohnschmiede stehe ich ein für Qualität, Kompetenz und Transparenz.
Sich Zuhause erholen zu können, ist für mich sehr zentral. Zuhause können wir unsere Batterien aufladen und unsere Persönlichkeit ausleben. Entsprechend ist es mir sehr wichtig, dass das Zuhause eine Wohlfühloase ist.